Im gleichnamigen Roman* erklärt Colum McCann den Begriff Apeirogon so: „Eine Figur mit einer zählbar unendlichen Menge Seiten.“
Es geht um unendlich zählbare Perspektiven, übereinander gelegte Schichten, Grenzen und Verbindungen. Aus dem Leben gegriffen - denn wir alle kennen das: den Schlagabtausch in Gesprächen, das ja und nein, das schwarz und weiß, wenn jeder durch seinen eigenen Tunnel geht und das Verstehen auf der Strecke bleibt.
Apeirogon - die zählbar unendlichen Seiten unseres hier und jetzt - das ist die Chance zuzuhören und vielleicht auch zu verstehen. Denn Schwarz-Weiß-Darstellungen sind unzureichend, es gibt Graustufen, manchmal rötlich, sandig, erdig-braun, manchmal schmutzig weiß... wie eine Ecke, an der man sich oft gestoßen hat.
Die Bilder meiner Serie Apeirogon sollen euch freundlich an die schmutzigen Ecken erinnern und daran, dass die Dinge mehr als zwei Seiten haben, nämlich eine zählbar unendliche Menge an Seiten.
*Lesekostprobe: "Jenseits von Richtig und Falsch liegt ein Ort, dort treffen wir uns. Wir hatten recht und wir hatten unrecht , und wir begegneten uns jenseits davon."